Wiener Walzer

Der Wiener Walzer ist ein Gesellschafts- und Turnieranz im 3/4-Takt und wird in einem Tempo von 58 - 60 Takten pro Minute getanzt.

Der Walzer, zur Unterscheidung vom Langsamen Walzer (English Waltz) und dem Französischen Walzer meist Wiener Walzer genannt, ist der älteste der modernen bürgerlichen Gesellschaftstänze. Er wird in den 1770er Jahren erstmals in Alt-Wiener Volkskomödien erwähnt und wurde vor der Französischen Revolution berühmt, weil er das aristokratische Menuett als maßgebenden Gesellschaftstanz verdrängte. Der Walzer war zunächst wegen Unzüchtigkeit, aber vor allem wegen der ständigen Berührung der Paare, verpönt. Offizielle Akzeptanz und sogar Beliebtheit gewann er durch den Wiener Kongress 1814/15. Die berühmten Musikstücke von Josef Lanner, Johann Strauß (Vater) und Johann Strauß (Sohn) machten ihn zu einer respektierten musikalischen Gattung. Er wurde zunächst sehr schnell getanzt und bekam erst im Lauf der Zeit seine heutige „schwebende“ Form.

Die Technik des Wiener Walzer entsprang zunächst der Ballett-Technik, hat sich aber im Laufe der Zeit stark verändert und ist heute – wie bei allen Standardtänzen – sehr anspruchsvoll. Die hohe Geschwindigkeit und die ständige Drehbewegung machen den Wiener Walzer zu einem sehr anstrengenden Tanz. Wie für nichtstationäre Tänze des Welttanzprogramms üblich, bewegt sich das Tanzpaar beim Wiener Walzer entgegen dem Uhrzeigersinn um die Tanzfläche. Da sich das Paar schnell im Raum fortbewegt, entspricht die Bewegung eines Partners einer zyklischen Kurve. Dabei wird beim sich vorwärts bewegenden Tanzpartner eine große Strecke (aktiver Part) und beim rückwärtigen Teil eine viel geringere Strecke zurückgelegt (passiver Part). Im Gegensatz zum Langsamen Walzer findet kein Heben und Senken im Fuß statt, die Knie bleiben jederzeit flexibel.

Seit 1970 ist der Wiener Walzer Teil des Welt-Tanzprogramms.

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